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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 214

1861 - Münster : Coppenrath
214 wollte der Kurfürst über den Brenner ziehen; da aber standen die tapferen ihrem Kaiserhause stets getreuen Tiroler auf. Von einem muthigen Amtmanne, Martin Sterzinger, ange- führt, griffen die Tiroler Scharfschützen auf schroffen Höhen und Ln Engpässen die heranziehenden Bayern an und schossen eine große Menge nieder. Beinahe hatte auch der Kurfürst hier sein Grab gefunden. Ein auf ihn lauernder Schütze er- schoß an seiner Seite den Grafen Arlo, den er wegen seiner reichen Kleidung für den Kurfürsten selbst hielt. Mit großem Verluste floh der Kurfürst schleunigst in sein Land zurück und vereinigte flch wieder mit Villars. Jetzt griffen beide das österreichische Heer bei Höchstädt an und drängten es zurück, 1703. Kaum hatte Marlborough diese Nachricht erhalten, als er sogleich aus den Niederlanden, wo er unterdessen eine Festung nach der anderen erobert hatte, nach Süddeutschland aufbrach, um den hartbedrängten Oesterreichern Hülfe zu leisten. Im Juni 1704 vereinigte er flch bei Ulm mit dem Prinzen Lud- wig von Baden und erstürmte die bayerisch-französischen Ver- schanzungen auf dem Schellenberg bei Donauwörth, welche den Uebergang über die Donau hindern sollten. Schlacht bei Höchstädt (1704). — Der Kurfürst von Bay- ern fand es jetzt für rathsam, sich in Friedensunterhandlungen einzulassen. Schon war er im Begriff, auf sie cinzugehen, als plötzlich die Nachricht einlief, der französische Marschall Tallard sei mit einem Hülfsheere in vollem Anzuge. Die Unterhandlungen wurden daher sogleich wieder abgebrochen. Tallard kam wirklich, aber zugleich mit ihm ein sehr gefähr- licher Feind, Prinz Eugen, um mit Marlborough sich zu ver- einigen. Eine Hauptschlacht mußte jetzt entscheiden. Sie fiel vor bei Höchstädt, oder Blen heim, einem benachbarten Dorfe, am 13. August 1704. Marlborough warf sich an der Spitze der Engländer und Hessen mit Ungestüm auf die Fran- zosen, dmchbrach ihre Reihen und trieb sie in die Flucht. Einen ungleich schwereren Stand hatte Eugen, der am linken Flügel V

2. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 172

1910 - Düsseldorf : Bagel
172 Waterloo geschah, so wäre es wohl wirklich um die Widerstandsfähigkeit der Nordarmee getan gewesen. Das ist nun nicht geschehen. Unmittelbar nach jener gewaltigen Schlacht, der größten des Jahrhunderts, war die Erschöpfung der Sieger nur zu begreiflich. Am 5. Juli aber begann der neue Vormarsch und die bald einsetzende Kühnheit stand nicht zurück vor der der ersten Tage. Benedek hatte sofort zum Schutze der Hauptstadt das 10. Korps (Gablenz) abgesandt. Es konnte sogar noch mit der Eisenbahn fahren und konnte die das Schlimmste fürchtenden Wiener in etwa beruhigen. Die Hauptmasse aber schob sich nach Olmütz, um hier hinter seinen schützenden Mauern sich zu ordnen und eine Seitenstellung zu den etwa nach Wien strebenden Gegnern einzunehmen. Ihnen folgte nur ein Teil der Sieger. Vor der Schlacht von Königgrätz würde man schwerlich diese kühnen Bewegungen gewagt haben: Nur der Kronprinz, zunächst mit drei Korps, folgte dem Feldzeugmeister Benedek nach; die beiden ändern Armeen aber zogen, je weiter, um so mehr sich voneinander trennend, unmittelbar auf Wien und Preßburg zu. In Wien aber war die Sorge darüber so groß geworden, daß man bereits an die Rettung der wichtigsten Gegenstände nach Budapest ging. Gleichwohl sammelte man auch vor Wien eine stattliche Armee. Von Süden ließ der Erzherzog Albrecht, der jetzt das Oberkommando erhalten hatte, zwei Korps dahin kommen; von Olmütz von der Armee Benedeks ebenfalls zwei Korps. Endlich mußten auch die letzten Korps von Olmütz nach Wien gehen. Somit zählten die Oesterreicher, wenn alle beisammen waren, etwa 240 000 Mann an der Donau, d. h. ebensoviel wie die Preußen. Diesen Soldaten aber versicherte der Erzherzog, daß Oesterreich niemals mächtiger dagestanden habe als eben jetzt. Seine kampfgeübten Truppen seien von dem heißen Verlangen erfüllt, ein unverdientes Mißgeschick zu rächen und sehnten sich nach der Gelegenheit, dem Uebermut des Gegners ein Ende zu bereiten. Das sah nicht nach Frieden aus. Ob die Truppen, die parallel den preußischen Truppen an der ändern Seite der March und später an der ändern Seite der kleinen Karpathen nach Preßburg eilten, wirklich von Kampfessehnsucht erfüllt

3. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 162

1910 - Düsseldorf : Bagel
162 Sachsen und das 1. österreichische Korps unter Clam- Gallas, im ganzen nur 65 000 Mann dort beisammen waren. Die Hauptarmee der Oesterreicher stand einstweilen noch ziemlich weit zurück. So mußten die Oesterreicher zu ihrem Verdrusse den Gegner im eigenen Lande rasch Vordringen sehen. Es war ein schlechter Trost, daß man von der Höhle des Löwen sprach, aus der keine Spuren zurückführten. Auch die Witze über den preußischen Leutnant und seine schwächlichen Leute trafen die Frage über die Aussichten immer wteniger. Man sprach von Alfen, dann von alfenartiger Geschwindigkeit, zuletzt blieb nur noch die überraschende und erschreckende Geschwindigkeit übrig, die aber nicht lange mehr sich bloß auf die Schnelligkeit im Vorrücken beschränkte. Die Preußen stießen zuerst am 26. Juni auf Widerstand. Die Elbarmee kämpfte bei Hühnerwasser, die Friedrich Karls bei Podol und Turnau. Die Feinde aber gingen, wie am 28. Juni bei Münchengrätz und am 29. bei Gitschin weiter und weiter zurück. Sie wurden geschlagen, verloren sogar Kanonen und überraschend viele Gefangene. Und weshalb? Es machte sich jetzt auch eine zweite Geschwindigkeit geltend, die ähnlich wirkte, wie seinerzeit bei Mollwitz die Fähigkeit schnelleren Ladens. Es war das Zündnadelgewehr, dessen Ueber-legenheit über die alten Vorderlader die Oesterreicher zu ihrem Schrecken jetzt anerkennen mußten. Ein anderer Grund des steten Weichens war aber auch der ausdrückliche Befehl Benedeks, der, da er nicht rasch genug zu seinen Vortruppen kommen konnte, jetzt diese zu sich heranrief, um endlich seine Leute beisammen zu haben. Seine Lage hatte sich nämlich bedenklich dadurch verändert, daß es der Zweiten preußischen Armee wirklich gelungen war, siegreich und fast ungeschädigt ins böhmische Land hinein und somit an seine rechte Seite zu kommen. Am 27. Juni hatte diese Zweite Armee ihren Marsch angetreten. Während kleinere Streifkorps unter den Generälen Knobelsdortf und Stolberg von Myslowitz und Ratibor aus mit möglichst vielem Geräusch in Oesterreichisch-Schlesien einfielen, um dadurch die Aufmerksamkeit der Gegner zu teilen, zog die eigentliche kronprinzliche Armee geschlossen in der vorgeschriebenen Richtung „Gitschin“ über die Grenze. Die

4. Alte Geschichte - S. 14

1872 - Mainz : Kunze
14 10) §eftia (Earia), bte jüngfte Olqmpifcfje ©ottljeit, nocf) nidfjt Bei joiner, ©ie jungfräuliche ^erbgottin, die iljren ©i& in der 23e|aufung des> 3eug f)a*/ rao euü3e §euer brennt, ©imt* bilb fefter 2lnfteblung (tar/a und aorv t>on gleicher Sßurjel) in ^)au§ und ©taat, der in der gemeinfanten £>eftia int ^rtjtaneion feinen 9jlittelpunft $at. Ii. ©ötter beä 20 aff er ä. Unter der $lenge der ©otter beä 2öaffer3, beä (Elementes der feefa^renben Seltenen, ragt 11) ^pofeibon (rioaudojv) al3 £errfdjer der ganzen 2baffer= toeltfjeroor; 23ruber be§ 3eu^, ©emafjt der Stmpfjitrite. ©ein 8oo3: nohrjv axu vau/utv alu $1. 15,189. ©ein ^altaft in der $fteere3= liefe, ©ein Opferbienft reid^ an barbarifcfjen ©ebräucfjen, g. 23. ^Renfc^enopfern. ©gmbote: £)er Sdretjacf in der §anb be3 (5rb= erfd^üttererö (evvootycuog, otioly&oiv); basl^pferb roegen der 2lna= logie non ©Riffen und hoffen. Sda^er auc() ritterliche 20 ett-Kämpfe bei oielen (Sultuäftätten beä ^ßofeibon, befonberä bei den Sf^mien. Iii. ©fjtfjonifcfje ober ©rbgötter finb fotcfje, bereu £ptig!eit fidfj entroeber an ba§ fieben der (Srbe felbft fnüpft ober Ober= und Untern)eit, ßeben und Stob dermittelt und üerbinbet. Sdiontjfos) (Jiowooc ober Juawaog, Bdü/og) feiner der gtdötf ^auptgötter; die ^erfonificatton der fcfjroetfettben Vegetation der ©rbe, ba^er fpejiett be§ 2£einftoc£3; ©ofyn be3 3eu^ un^ der ©emete, der £ocf)ier be§ Äabrnoä, Sieben fein grtecf)if(f)er ©tamm= ft^; con den Sftgmpljen oon 9tyfa (in £f>racten?) groß^gejogen. ©eine fcfjraärmenben 3%e && Su ^en ©uben der (Srbe, — der 3»nbifcf)e 3ug erft nad() 2ttej:anders> b. ©r. 3u3 au§gebilbet —, ©atgrn, ©itene, ^Sane, Kentauren, ^ftänaben, 23erg= und 2öatb= npmpfjen fein ©eleite. — ^Xlajro^ und Siriabne. — ©ein (Sultuä über alle roeinbauenbe ©trid^e be3 griedfjifcfjen §eftlanbe§ und der 3nie^n Derbreitet, £>auptfi£ Ättifa: die f^efte der fleinen und großen Sdtongfien, der ßenäen und 2lntl)efterten. 2iud£) Äulturgott. 2lu8 dem©ionpfoäcutt entfpringt großen* t§eil3 der ©it^ramboö, die Äomöbte, die£ragöbie mit dem ©at^r= brama; überhaupt ist er der ©eber begeifterter ©timmungen. —

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 254

1845 - Halle : Anton
254 Brücke von Arcol. Allein jenseits des Alpon war auch ein Dam, den die Oestreicher mit Infanterie besezten, so daß sie die 3000 Schritte mit einem ganz nahen Muske- tenfeuer bestrichen. Die der Brücke nächsten Häuser von Arcol waren mit Schießscharten versehen und die Brücke mit ein Paar Kanonen verteidigt. Augereaus Avantgarde machte unter diesen Umstän- den Kert, ehe sie die Brücke erreichte. Er selbst sezte sich nun an die Spitze, trug eine Fane und pflanzte sie auf der Brücke auf. Die höheren Ofsicire zeigten den uner' schrockensten Mut; vier Generale (Lannes, Verdier, Bon und Verne) wurden verwundet — alles umsonst! immer von neuem wich die Colonne. Buonaparte selbst kam heran, stig ab, haranguirte die Truppen und eilte mit einer Fane in der Hand vor gegen die Brücke — die Co- lonne wich abermals; die Oestreicher ans der Brücke dran- gen nach, den fliehenden auf der Ferse, und Buonaparte vom Damme gedrängt, kam in Gefahr im Sumpfe zu versinken oder den Oestreichern in die Hände zu fallen — da schlepten ihn mit Mühe seine Grenadire, die die lezte Energie zum Widerstande zusammenrasten noch glüklich heraus. Buonaparte muste nun harren. Er hatte Guyeux beordert, mit 2000 Man bei Elbreitb (Albaredo) auf Fären über die Etsch zu gehen. Damit kam Guyeux bis zur Nacht zu Stande, und nun musten die Oestreicher den Dam auf dem linken Ufer des Alpon räumen. Fast ohne Wider- stand kam nun Arcol in die Gewalt der Franzosen. Allein nun hatte auch Alvinzi Zeit gehabt seine Stellung zu än- dern. Er hatte nur die etwas verstärkte Avantgarde vor Wälsch-Bern gelaßen, und sich übrigens so aufgestelt, daß von einem Bedrohen seiner Rükzugslinie von Arcol aus nicht mehr die Rede sein konte. Von Runken aus große Sige über Alvinzi erfechten zu wollen, konte jezt Buona- parte nicht einfallen. Dennoch widerholte er seinen An- grif. Die Oestreicher hatten sich wider in Besiz von Arcol gesezt und suchten nun ihrerseits über die Brücke und auf beiden Dämmen an den Ufern des Alpon vorzudringen.

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 335

1845 - Halle : Anton
335 gio Waggiore am Iten December 1799 von 34 Cardinälen begonnen. Die Franzosen hatten im August noch einmal versucht vom ligurischen Gebiete her in Oberitalien einzu- dringen; allein Joubert und Moreau hatten am loten d. M. bei Noven (Novi) eine volkommene Niderlage erlitten, und Joubert hatte selbst den Tod gefunden; Moreau hatte dann den Oberbefelh über die französischen Truppen an der ligurischen Küste im September an Championet über- geben, und die italienische Armee verlaßen, so war also als Buonaparte im October bei Frejus landete die ganze Frucht seiner Sige, Italien, verloren für Frankreich bis auf Jenau und Ankon, welche Vesten sich noch hielten*). So weit war für die Alliirten alles glüklich gegan- gen; aber die Restitution des Königes von Sardinien ent- zweite nun Russland und Oestreich. Karl Emanuel war wider nach dem Festlande gekommen, und suchte seine Staten von den Alliirten zurükzuerhalten. Da er früher Oestreich feindlich und mit den Franzosen eng verbündet gewesen war, sich in jeder Weise schwach gezeigt, zu Wi* dereroberung seines Landes gar nichts beigetragen hatte, war Oestreich gegen seine Restitution, wärend Kaiser Paul mit gewönlichem Eigensinne darauf bestund. Suwarow rükte zwar selbst, da es die Absicht der Kabinette war, den Russen das Kriegstheater in der Schweiz ganz zu über- laßen, im September von Italien, wo er das Commando der alliirten Truppen nun Melas allein überließ, nach der Schweiz hin vor, aber ehe er sich mit Korsakof vereinigen konte, erlit dieser vom Loten zum 27ten September bei Zürich eine gänzliche Niderlage, in der er über 100 Ge- schütze einbüßte, so daß Suwarow, der über den Gotthard nach Altdorf gezogen war, ohne zu bedenken, daß er hier Schiffe bedürfte um gerade nach Schwyz zu kommen, oder fals er, wie geschah, Schiffe nicht fand, einen sehr be- schwerlichen Umweg durch die nordöstlich an das Ende des Vierwaldstädter-Sees stoßenden Täler (das Schächen- und *) aicffanbrien hatte am 22tcn, Mantau am 28ten Juli, Dertän am Ilten September capitulirt.

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 336

1845 - Halle : Anton
336 Muotta-Tal) zu machen hatte, — daß Suwarow also, der sich ohnehin in eine bedenkliche Lage gebracht hatte, die Schweiz, in welcher er unter den fünften und anstren- gendsten Märschen bis Muotta vorgedrungen war, sofort wider über Glarus und durch das Rheintal räumen, und sich nach Schwaben zurükziehen muste *). Die Engländer hatten sich der batavischen Flotte im Texel bemächtigt, mus- ten sich aber bald nachher, durch Brune zurükgedrängt, wider einschiffen. So hatte Frankreich, so hatten mehr noch dessen Filialrepubliken auf allen Seiten Unglük ge- habt, und nur in der lezten Zeit durch Massen« der die Schweiz wider ganz erobert und Brune der die Niderlande säuberte, wider einige Vorteile. ') „Dieser Zug über die hohen Alpen hatte vom 2ítcn September bis loten October, also 3 Wochen unter beständigen Gefechten, Anstrengungen und Entbehrungen gedauert und der Armee etwa ein Dritteil ihrer Menschen, den größten Teil ihrer Pferde und alles Geschüz, was sie von Várese mitgenommen hatte, gekostet. Diese Verluste ließen sich den Verlusten einer verlorenen Schlacht gleichstellcn; aber anders war es mit dem moralischen Eindrücke. Wenn Suwarow und sein Heer diesen Zug durch ein für sie so wunderbares vand, von welchem sie selbst hinterher nur ver- worrene Vorstellungen und fabelhafte Eindrücke haben konten, mit einem Blicke durchliefen, so muste ihnen derselbe wie ein reißender Strom Vorkommen, der alle die Dämme durchbrochen hat, welche ihm das feindliche Heer beim Gotthard, dem Crispalt, bei Am- Steg, Altdorf und im Klömhal entgegengesetzt hatte, und jede dieser Ucberwältigungcn wie ein Sig über das feindliche Heer. Sie hatten diese wunderbaren Berge auf Pfaden überstigen, welche nie ein Kriegshcer betreten hat und warscheinlich nie wider lncre- tcn wird, und als sie nach der äußersten ihrer Anstrengungen im Tale von Muotta wie ein gejagtes Wild ermattend nidersanken und der feindliche Feldherr selbst (Maffena) herbcicille sic gcsahr- und mutlos zu überwältigen, hatten sie sich, wie der Bär in sei- ner Hole, zerfleischend auf ihn geworfen und ihn in Schrecken und Verwirrung wider hinausgcjagt. Wenn wir also Suwarow diesen Zug seiner Krise wie einen großen Strom seines Sigcs berichten sehen, so dürfen wir das mit einer gewönlichen Pralerei womit sonst wol der Eindruk völliger Niderlagcn hat ausgewogen werden sollen, nicht verwechseln. War der Zug Suwarows in allen ma- teriellen Wirkungen mehr eine Nidcrlage als ein Sig, so war er in den geistigen mehr ein Sig als eine Niderlage. Und so würde er sich auch erwisen haben wenn neben dem Gefül.: das Außeror- dentlichste geleistet zu haben und zu dem Außerordentlichsten be- fähigt zu sein, nicht jener Zwillingsbruder des Haßes gegen die Ocstreichcr ausgewachsen wäre und in dem russischen Feldheren den lezten Funken des guten Willens ausgeblascn hätte, so daß er wie ein eigensinniger Tartarenkhan mit seiner Horde, plözlich ablcnkte und nach Hause rit." von Clausewitz. Am

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 589

1845 - Halle : Anton
580 Wien bei Nußdorf; gaben das aber wider auf, indem sie bald die ebenfals in der Nähe Wiens auf dem linken Do- nauufer angelangte östreichische Hauptmacht darauf auf- merksam sahen, und nun ward der Uebergang unterhalb Wien bei Kaiserebersdorf befcbloßen. Mafsena folte alles dazu vorbereiten. Die Donau macht bei Wien vile Inseln, und gegenüber von Kaiserebersdorf ligt im breiten Strome die kleinere Insel Schneiderhaufen; dann nur von einem kleineren Fließ umschloßen die große Insel Lobau. Die Lo- bau ist fast ganz bewaldet und bietet Raum genug eine Armee aufzustellen. Massen« hatte nun den Uebergang zu bewerkstelligen, wozu Pontons und anderes Material in hinlänglicher Menge vorhanden waren. Die Brücke nach der Lobau, die das obere Ende des Schneiderhaufen berürte, * ward, obwol nicht mit der wünschenswertesten Festigkeit, hergestclt. Um die Arbeit zu decken giengen am Isien Mai einige französische Bataillone nach der Lobau über, von wo sie einige Compagnien Oestreicher vertriben. Dann folgte ihnen die ganze Division Molitor. Am 20ten began Masse- na's Corps den Uebergange; Lannes und Davoust selten folgen. Der Erzherzog hatte offenbar schon am 18ten die Absichten des Feindes erkant, wolte aber absichtlich die Frau- zosen über den Fluß laßen, um ihnen auf dem Marchfelde eine Schlacht zu liefern, die, wenn sie si'greich war, von entscheidenden Folgen sein konte. Am 21ten sielte der Erzherzog seine Armee nordnordwestlich der Lobau bei Ader-, klaa auf, mit bis Eßlingen hin vorgeschobenen Corps. Man fand die Franzosen bereits auf dem linken Ufer süd- lich bei Aspern im Gehölz. Am Nachmittag den 21tcn bra- chen die Oestreicher aus ihren Stellungen unter algemeinem Jubel auf, um sich zur Schlacht anzuschickcn und zwar in folgender Weise: Hiller fürte die erste Colonne die Donau herab gegen Aspern; Bcllegarde die zweite auf Hirschstetten; Hohenzollern die dritte etwas nördlich der ersten und zwei- ten; Lichtenstein die vierte nordöstlich der dritten um die Verbindung zu erhalten mit der fünften von Rosenberg ge- fürten, von Norden gegen Eßlingen dirigirten. Zum ersten- male war in dieser Schlacht die Infanterie in dichtgeschloße-

9. Lesebuch für Volksschulen - S. 209

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
209 düngen. Der Prinz hat am Nachmittage zwei Offiziere ausgesandt, die die Stellung des östreichischen Heeres in möglichster Nähe erforschen sollen. Diese haben die Nachricht mitgebracht, daß es nach den Be- wegungen des Feindes scheine, als wenn derselbe einen Angriff beab- sichtige. Als diese Meldung eintrifft, wird sofort General von Moltke zum Könige berufen. Gegen Mitternacht begann der neue Kriegsrath, und um 2 Uhr früh waren bereits die nöthigen Befehle zum Kron- prinzen, welcher 5 Meilen, und zum General Herwarth, welcher 3 Meilen entfernt war, für den gewaltigen Kampf am kommenden Tage abgesendet. Dem Könige blieb nur die Zeit von 2 bis halb 5 Uhr zur Ruhe. Punkt 5 Uhr erfolgte die Abfahrt von Gitschin. Die Fahrt bis zum Dorfe Dub wurde in 2^ Stunden zurückgelegt. Hier stieg der König sofort zu Pferde und blieb bis abends 8 Uhr, über 12 Stunden, unter der ungeheuren Aufregung des Tages im Sattel. Wahrlich ein 70jähriger Greis mit dem Feuer eines Jünglings! Benedek hatte sich einen Kampfplatz ausgesucht, wie er nicht besser sein konnte. Im Westen der beiden Festungen Josephstadt und König- grätz hatten die Oestreicher eine feste Stellung eingenommen und fick gut verschanzt. Ein Nebenflüßchen der Elbe, die Bistritz, bildete für die Preußen nicht geringe Hindernisse, da die sumpfigen Ufer dieses Flüßchens den Uebergang sehr beschwerlich machten. Das Land zwischen Elbe und Bistritz ist mit kleinen Dörfern förmlich übersäet und bildet einzelne nicht unbedeutende Hügelgruppen, die die Oestreicher mit zahl- reichen Geschützen besetzt hatten. Da war's nun für die Preußen keine leichte Aufgabe, sie hier anzugreifen und zu besiegen. Um 1/28 Uhr begann der Kampf. Etwa eine halbe Stunde nachher erschien der König auf dem Schlachtfelde und übernahm sofort den Oberbefehl. Der preußische Schlachtplan, den General Moltke mit dem Könige noch in der Nacht entworfen hatte, bestand darin: Prinz Friedrich Karl im Centrum*) sollte mit seiner Armee den Feind diesseit der Elbe festhalten, bis die entfernter stehenden beiden andern Armeen herbeieilen und ihn in beiden Seiten umfassen konnten. Nach 4 Uhr morgens begannen sämmtliche Heerestheile der ersten Armee und des Generals Herwarth vorzurücken. Die Luft war trübe und nebelig, der Regen fiel andauernd, und der Wind blies kalt. Die meisten Soldaten hatten wenig Ruhe gehabt, viele waren nüchtern ausmarschirt, aber dennoch marschirten sie riistig die vom Regen durch- weichten Feldwege einher und achteten nicht der Beschwerden, mit denen sie zu kämpfen hatten. Anfangs nahm blos die Armee des Prinzen Friedrich Karl Theil am Gefechte. Nach zwei Stunden erschien aber auch die Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld. Nun entbrannte der Kampf von allen Seiten. Mit erstaunlicher Tapferkeit, Ausdauer und Gewandtheit kämpften die preußischen Trirppen. Mit der größten Todesverachtung warfen sie sich in's Gefecht und achteten nicht auf *) Centrum — Mittelpunkt. Lesebuch für Volksschulen. 14

10. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 8

1861 - Stuttgart : Hallberger
8 „Der Ziethen ist klüger, als ich es gedacht, „Sein Geschmier sagt mehr, als es scheinet. „ Das ist mir der beste Reitersmann, „Der den Feind schlägt, wo er auch rückt an.u (S all et.) Friedrich’s Besuch in Lissa. 5. Dezember 1757. Während des siebenjährigen Krieges hatte sich nach der Schlacht bei L e u t h e n ein Theil der Oesterreicher nach dem Marktflecken Lissa zurückgezogen, der etwa eine Stunde von Leuthen entfernt liegt. Da aber dem Könige sehr daran gelegen war, noch denselben Abend die dortige Brücke zu besetzen und zu sehen, wie weit der Feind zurück gegangen sei, so ritt er mit seinem Gefolge auf Lissa zu und nahm nur zwei Kanonen und den General Ziethen mit 12 Husaren mit sich. Diese mussten voranreiten, um die Gegend auszuspähen, und zwei Bataillone erhielten Befehl, von weitem nachzufolgen. So kam der König nach Lissa. Er ritt in die Gasse hinein, wo Alles still war; nur in den Häusern war viel Licht. Als er auf dem ge- räumigen Platze vor dem Schlosse anlangte, sah man aus den Häusern mehrere Oesterreicher mit Stroh kommen, die man sofort zu Gefange- nen machte. Während der König noch mit diesen sprach, hatten an- dere Oesterreicher die Preussen entdeckt und machten Lärm. Aus allen Häusern wurde geschossen, und die Preussen erwiderten das Feuer auf den Strassen; es entstand ein entsetzlicher Lärm; denn Alles schrie und commandirte durch einander. Währenddem ritt der König mit einigen Begleitern links über die Brücke, die nach dem Schlosse führt, und stieg vor dem Schlossthore ab. Eben kamen viele öster- reichische Generale und andere Offiziere, die durch das Schiessen auf- geschreckt worden waren, mit Lichtern in der Hand die Treppe herunter- gestürzt, um sich auf ihre Pferde zu werfen und davon zu jagen. Da stiessen sie auf den König, den sie sogleich erkannten, und ein all- gemeines „Ah!“ — war das Einzige, was sie im ersten Augenblicke hervorbringen konnten. Er aber sagte ganz ruhig: „Guten Abend, meine Herren! Gewiss haben sie mich nicht hier vermuthet; kann man hier auch noch ein Unterkommen finden?“ Friedrich war hier in keiner geringen Gefahr. Die feindlichen Offiziere brauchten nur schnell entschlossen zu' seyn, so war er gefangen; aber sein durch- bohrender Blick hatte sie so in Verwirrung gebracht, dass sie in de- müthiger Stellung ihm die Treppe hinauf leuchteten und sich zu Ge- fangenen ergaben. Zu Friedrichs Glück hatten seine Grenadiere in- dessen den 5ort eingenommen, sonst hätte die Sache doch noch sehr schlimm für den König ablaufen können. Friedrich als Regent. Nach Beendigung des siebenjährigen Krieges verwendete Friedrich alle seine Regentensorgfalt darauf, sein Land von den Nachwehen des
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